Mit der Ankündigung des neuen Scale-up Europe Fund setzt die Europäische Kommission einen weiteren wichtigen Schritt zur Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit und zur Umsetzung ihrer EU-Strategie für Start-ups und Scale-ups. Ziel ist es, die Finanzierungslücke für wachstumsstarke Unternehmen zu schließen und Europa als führenden Innovationsstandort zu positionieren – auch im Bereich der Bioökonomie.
Milliardeninvestitionen für Europas Zukunftstechnologien
Die Kommission hat gemeinsam mit privaten Investoren aus ganz Europa den Aufbau des Scale-up Europe Fund angekündigt. Der Fonds wird mit mehreren Milliarden Euro ausgestattet und soll gezielt Investitionen in technologieintensive Bereiche fördern, darunter:
- Künstliche Intelligenz
- Quantentechnologien
- Halbleiter
- Robotik und autonome Systeme
- Energietechnologien
- Raumfahrt
- Biotechnologie und Agrartechnologien
- Medizintechnik
- Neue Materialien
Damit ergänzt der Fonds bestehende EU-Initiativen wie den Europäischen Innovationsrat (EIC), die European Technology Champions Initiative (ETCI) und Maßnahmen im Rahmen von InvestEU. Er soll insbesondere eine zentrale Lücke in der europäischen Finanzierungslandschaft schließen: die Bereitstellung von Kapital für große Finanzierungsrunden im Bereich von über 100 Millionen Euro – weit über die bisherigen Möglichkeiten des EIC-Fonds hinaus.
Stärkung des europäischen Scale-up-Ökosystems
Mit dem neuen Fonds verfolgt die Kommission das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit Europas im globalen Innovationswettlauf zu erhöhen. Trotz der hohen Zahl an Start-ups in Europa gelingt es bislang nur wenigen, den Sprung in die internationale Führungsrolle zu schaffen – vor allem aufgrund eingeschränkter Finanzierungsmöglichkeiten in der Wachstumsphase. Der Scale-up Europe Fund soll als marktbasierter, privat verwalteter und kofinanzierter Wachstumsfonds agieren und großvolumige Investitionsrunden unter europäischer Leitung unterstützen. Eine öffentliche Ausschreibung zur Auswahl der Verwaltungsgesellschaft wird in Kürze veröffentlicht. Bereits im Frühjahr 2026 sollen die ersten Investitionen fließen.
Bioökonomie als zentraler Bestandteil der europäischen Scale-up-Strategie
Die neue Maßnahme steht in engem Zusammenhang mit der EU-Scale-up-Strategie, die die Bioökonomie ausdrücklich als strategisches Wachstumsfeld nennt. Biotechnologie, nachhaltige Agrarsysteme und die Entwicklung neuer biobasierter Materialien sind zentrale Hebel, um Europas Transformation hin zu einer ressourcenschonenden und resilienten Wirtschaft zu beschleunigen.
Für die österreichische Bioökonomie-Community eröffnet der Scale-up Europe Fund neue Perspektiven: Er bietet Zugang zu Wachstumskapital für innovative Unternehmen, die an der Schnittstelle von Biotechnologie, Landwirtschaft, Energie und Kreislaufwirtschaft arbeiten – und stärkt damit die Rolle der Bioökonomie als Treiberin nachhaltiger Wertschöpfung in Europa.