DIE GRUNDLAGEN
Die Grundlagen des heutigen linearen Wirtschaftssystems wurden bereits im 18. Jahrhundert gelegt, als sowohl die Weltbevölkerung als auch deren Pro-Kopf-Ressourcenverbrauch weit unter den Kapazitätsgrenzen der Erde lagen. Außerdem waren die Materialien im Wirtschaftsprozess zum überwiegenden Teil biologisch abbaubar. Diese Verhältnisse änderten sich mit der industriellen Revolution gravierend, dennoch wirtschaften wir noch heute nach denselben Prinzipien, mit weitreichenden Folgen für Umwelt und Gesellschaft.
KNOWLEDGE-BASED BIOECONOMY
Mit der Absicht, die fossile Rohstoffbasis zu ersetzen, ersann die EU 2005 eine „knowledge-based bioeconomy“, der 2012 eine Bioökonomiestrategie folgte. Allerdings wurde dabei das bestehende verbrauchsintensive Wachstumsmodell für biogene Ressourcen übernommen, was sowohl zu einer beschleunigten Erschöpfung nachwachsender Rohstoffe als auch zu gesellschaftlichen Verwerfungen führte (Tank-Teller-Trog-Problem). 2018 erfuhr die europäische Strategie darum ein ökologisches Nachhaltigkeits-Update, mit dem die Notwendigkeit zu Machbarkeitsstudien und Evaluationen eingeführt wurde.
DIE ÖSTERREICHISCHE BIOÖKONOMIESTRATEGIE
Die österreichische Bioökonomiestrategie vervollständigte diese Nachhaltigkeitsabsichten 2019 durch eine explizite Berücksichtigung wesentlicher sozialer Aspekte: Weil die Umstellung des Wirtschaftssystems auf eine verbrauchsreduzierte Kreislaufwirtschaft in alle Bereiche des täglichen Lebens wirkt, ist ein gesamtgesellschaftlicher Transformationsschritt notwendig.
BIOECONOMY AUSTRIA
Damit dieser Schritt gelingt, sind starke Kooperationen zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik gesucht, denn erst mit der Einführung innovativer Technologien können bestehende Prozesse modernisiert und die wirtschaftliche Entwicklung Österreichs auf eine verantwortungsvolle Weise gestaltet werden. „Bioeconomy Austria“ soll diese Entwicklung vorantreiben und, beginnend im Holzsektor, konkrete Maßnahmen für eine Implementierung der Bioökonomiestrategie erarbeiten.