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Key Insights aus ShapingBio

ShapingBio ist ein von der Europäischen Union gefördertes Gemeinschaftsprojekt (10 Organisationen aus 9 Ländern). Ziel ist es, Innovationen in der Bioökonomie zu unterstützen und zu beschleunigen und neues Wissen in den Mitgliedstaaten in die Anwendung zu bringen. Im Mittelpunkt steht die Bereitstellung evidenzbasierter Informationen und konkreter Empfehlungen. Damit sollen politische Strategien besser abgestimmt, Akteure gestärkt und Fragmentierungen zwischen Sektoren und Regionen abgebaut werden. So soll das sektorübergreifende Potenzial der Bioökonomie genutzt und die Zusammenarbeit zwischen Politik, Regionen und Governance-Ebenen enger verzahnt werden.

ShapingBio hat drei zentrale Ergebnisse des Projekts veröffentlicht:

  1. Pressemitteilung
  2. Policy Brief
  3. Politik- und Stakeholder-Empfehlungen

Die Empfehlungen von ShapingBio basieren auf einer umfassenden Stakeholder-Beteiligung: Zwischen 2022 und 2025 wurden in 45 Veranstaltungen sowie über Umfragen und Interviews die Perspektiven von rund 2.000 Schlüsselakteuren aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft eingebunden.

Kurze Zusammenfassung der Kernbotschaften

Europa braucht stärkere Zusammenabreit zwischen Mitgliedsstaaten und Regionen, um das volle Potenzial der Bioökonomie in der EU auszuschöpfen. Dafür ist sowohl die horizontale Koordinierung (zwischen zuständigen Ministerien und Politikfelder innerhalb eines Landes) als auch die vertikale Koordinierung (zwischen den Ebenen EU, Mitgliedstaaten, Regionen und Kommunen) entscheidend. Ebenso wichtig ist es, den Austausch zwischen allen relevanten gesellschaftlichen Gruppen zu stärken, etwa in Quintuple-Helix-Dialogen. Bioeconomy Austria lebt das vor und möchte hier verstärkt einen Beitrag leisten.

Darüber hinaus braucht es einen besseren Zugang zu Finanzmitteln entlang der gesamten Innovationskette, damit Unternehmen den Sprung von der Forschung in die Anwendung schaffen („lab to fab“). Gerade in den höheren Technologiereifegraden (TRL 5–9) fehlt häufig die Finanzierung für Pilotanlagen, Demonstrationsfabriken oder erste Großprojekte. ShapingBio empfiehlt deshalb zielgruppengerechte Förderinstrumente, die kontinuierlich verfügbar sind, sowie den Ausbau von öffentlich-privaten Partnerschaften (PPP) und speziellen Fördermodellen wie IPCEI (Important Projects of Common European Interest).

Auch die Marktbedingungen müssen verbessert werden, damit biobasierte Produkte wettbewerbsfähig sind. Dazu gehören harmonisierte Regeln und Standards, aber auch nachfrageseitige Maßnahmen wie grüne öffentliche Beschaffung, Quoten oder steuerliche Anreize. Solche Instrumente schaffen Anreize für Unternehmen und Verbraucher und fördern den Übergang von fossilen zu biobasierten Lösungen.