Im Webinar Policy Check Bioökonomie beleuchtete Bioeconomy Austria am 26. November 2025 aktuelle EU- und nationale Rahmenbedingungen für die Bioökonomie. Der Fokus lag dabei auf der Frage, was diese Entwicklungen konkret für Aktivitäten in den Bundesländern bedeuten.
Kilian Silberschneider schildert allen Teilnehmer:innen zu Beginn die Arbeiten von Bioeconomy Austria die in den kommenden Jahren (Förderperiode 2025-2028) zu erwarten sind.
Georg Rappold vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK) führt in die Arbeiten von COLI ein und betont, die wichtige globale Zusammenarbeit zur Nachhaltigen Bewirtschaftung in der Wertschöpfungskette Holz. Der hochkarätig besetzt COLI Summit von 23.-25. Februar in Wien ist bereits für den Vor-Ort Teil ausgebucht. Eine Anmeldung auf die Warteliste oder eine Online-Teilnahme ist jedoch möglich.
Christian Holzleitner, von der Europäischen Kommission Generaldirektion Klima, betonte die Wichtigkeit klarer Regelungen für die Zertifizierung von Kohlenstoff-Senken in unterschiedlichen Produkten. Die Carbon Removal Certification Frameworks sollen dabei helfen, einen Markt für CO2 Zertifikate zu schaffen. Dafür hat die EU-Kommission vor eine Buyers XXX zu etablieren.
Michael Losch, ebenfalls von der Europäischen Kommission Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, erklärt am Vorabend der Veröffentlichung der Bioökonomie Strategie die wesentlichsten Punkte die „angedacht“ werden zu adressieren. Eine klare Deklaration für die kaskadische Nutzung der biogenen Rohstoffe wird dabei nicht enthalten sein. Die intensivierte Nutzung von Wald – also der Vorratsabbau – ist ebenso nicht enthalten, dürfte aber aktuell intensiver diskutiert werden, um in der Übergangsphase ausreichend nachhaltig produzierte biogene Rohstoffe zur Verfügung stellen zu können.
Lorenz Strimitzer von der Austrian Energy Agency präsentiert die Biomassestrategie, die im Auftrag des Biomasseverbandes erstellt wurde. Die Nutzung von Pellets zur Bereitstellung erneuerbarer Wärme wird dabei insbesondere als volkswirtschaftlich dienlich ausgewiesen, weil die Steuereinnahmen für den Rohstoffbezug über den Nutzungszeitraum mehr Steuern in die Staatskassen spült, also eine Förderung für die Installation einer entsprechenden Heizungsanlage kostet.
Hans Grieshofer von der Vereinigung der österr. Papierindustrie schilderte die Herausforderungen der Wertschöpfungskette mit der aktuellen Regelung der EUDR und präsentierte aktuellste Ergebnisse die wichtige Erleichterungen für kleine Waldbesitzer und low-risk Länder brachte. Diese Ausnahmen sind wichtig, da das heimische Forstgesetz ohnehin sehr strenge Regelungen vorsieht. Abschließend gab er noch einen Einblick in das Bioökonomie-Verständnis der Branche.
Andreas Windsperger vom Institut für industrielle Ökologie präsentierte die Arbeiten im Rahmen eines Projekts für den Waldfonds über die Chancen der Holzindustrie aus den Nachhaltigkeitsberichtspflichten der EU-Regularien. Dabei wurde untersucht, welche Vorteile sich für Holzprodukte durch die klaren Vorteile der erneuerbaren Rohstoffbasis ergeben können und wie die Holzindustrie diese Chance für holzbasierte Produkte nutzen kann.