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Scaling up forest-based innovations in Europe

Ein Workshop-Nachbericht aus Brüssel

Der Workshop im Rahmen von Bioregions in Zusammenarbeit mit dem European Forest Institute, ShapingBio und Pilots4U widmete sich der Frage, wie das „Valley of Death“ für Innovationen in der holzbasierten Bioökonomie überwunden werden kann. In zwei thematisch fokussierten Sessions – Infrastruktur & Testumgebungen sowie Finanzierung & Investitionsbedingungen – wurden zentrale Hürden identifiziert und konkrete Handlungsmöglichkeiten diskutiert.

Silvija Aile (Deputy Head of Unit Land Use & Management, Europäische Kommission) stellte das anstehende Update der EU-Bioökonomiestrategie vor: Ziel sei eine effizientere, kreislauforientierte Nutzung biologischer Ressourcen, der Aufbau skalierbarer bio-basierter Industrien sowie eine gesicherte, nachhaltige Rohstoffbereitstellung. Die EU wolle sich dabei klar als globaler Innovationsstandort positionieren. Aile betonte, dass Marktbarrieren, Fragmentierung und Finanzierungslücken derzeit die zentralen Hindernisse darstellen. Zur Präsentation

In der Session zu Scale-up-Erfahrungen zeigten mehrere Unternehmen und Pilotinitiativen die Spannbreite aktueller Herausforderungen auf:

  • Andrés Mitnik (Strong by Form) sprach über die Skalierung biobasierter Baustoffe und benannte hohe Einstiegshürden, zögerliches Wagniskapital und begrenzte Geschwindigkeit bei der Materialadaption als Engpässe.
  • Biocon und Biocastanea hoben die Bedeutung klar definierter Plattformtechnologien, frühzeitiger industrieller Einbindung sowie unterstützender Förderinstrumente für CAPEX hervor.
  • CMPC Ventures betonte u.a. die Wichtigkeit klarer KPIs, interdisziplinärer Teams und definierter Exit-Strategien bei Projektabbrüchen.

Im Bereich Infrastruktur präsentierten u. a. Pilots4U und die Bio Base Europe Pilot Plant ihre offenen Test- und Demonstrationsplattformen. Beide Initiativen helfen insbesondere KMU beim Übergang von Forschung zur industriellen Skalierung und adressieren die infrastrukturelle Seite des „Valley of Death“.

In der zweiten Session wurde die Finanzierungsproblematik vertieft:

  • ShapingBio zeigte, dass die meisten Start-ups außerhalb der EU skalieren, da regulatorische Komplexität, fehlende Frühphasenfinanzierung und fehlende Skalierungsinstrumente zentrale Hürden darstellen.

Fazit

Die Diskussionen bestätigten zentrale Herausforderungen, die auch für die österreichische Bioökonomie von Bedeutung sind – insbesondere mit Blick auf die Unterstützung von Innovationsprojekten in der holzbasierten Wertschöpfung, die Entwicklung von Pilotstrukturen und den Zugang zu skalierbarer Finanzierung. Bioeconomy Austria als Plattform zur Vernetzung, Sichtbarmachung und Projektinitiierung kann dazu beitragen, genau diese Lücken gezielt zu adressieren.