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Rinde in Atemschutzmasken

Wood K plus: neues Projekt zu innovativen Materialien mit antibakteriellen Eigenschaften

Im Rahmen eines tschechisch-österreichischen INTERREG-Projekts hat sich CEITEC BUT aus Brünn (eine Forschungsgruppe, die sich mit innovativen Biomaterialien beschäftigt und von Lucy Vojtová geleitet wird) mit Wood K plus (Bioeconomy Austria Netzwerkpartner) zusammengetan. Gemeinsam arbeiten die Partner daran, Rindenabfälle, von denen allein in der europäischen Forstwirtschaft mehr als 30 Millionen Tonnen pro Jahr anfallen, partiell einer alternativen Verwendung zuzuführen. Die Rinde ist nachweislich ein Rohstoff, der reich an bioaktiven Verbindungen ist und das Potenzial zur Herstellung von Spezialchemikalien und Produkten mit hohem Mehrwert bietet. Komponenten daraus könnten zum Beispiel in Schutzmasken und Atemschutzgeräten verwendet werden. 

Wood K plus ist eine führende Forschungseinrichtung im Bereich Holz und nachwachsende Rohstoffe in Europa. Ihre Hauptaufgabe im Rahmen des TECHBIKOM-Projekts ist die Verarbeitung der Rinde mit Hilfe von Extraktionen in Form von Auszügen bioaktiver Substanzen. Diese werden an Wissenschaftler des Forschungszentrums CEITEC BUT in Brünn übergeben, das sich mit der Entwicklung innovativer Materialien und Nanomaterialien befasst. Im Rahmen der Forschungsgruppe Advanced Biomaterials, die von Assoc. Prof. Lucy Vojtová in Zusammenarbeit mit der Gruppe von Dr. Radka Přikryl von der BUT-Fakultät für Chemie geleitet wird, werden die Substanzen für die Herstellung von Submikronfasern aus biologisch abbaubaren Polymeren mit einstellbarer Abbauzeit verwendet.

„Unsere Aufgabe ist es, mit dem Verfahren des Zentrifugalspinnens (ähnlich wie bei der Herstellung von Zuckerwatte) Fasern aus einem Material mit antibakterieller und antiviraler Wirkung herzustellen, die sich nach einer bestimmten, vorher festgelegten Zeit in der Natur abbauen werden. Wir haben diese Fasereigenschaften bereits in einer Pilotstudie im Rahmen des TECHBIKOM-Projekts überprüft, um ein funktionelles Muster herzustellen“, erklärt Vojtová die Entwicklung des innovativen Materials.